Samstag, 1. Dezember 2007
Zusammengekrümmt, mit einem leidverzerrten Gesichtausdruck, lag der kleine, junge, alte Mann auf seinem Sofa. Unaussprechliches Elend durchfloss ihn. Er zitterte. Mit aller Kraft versuchte er das kleine bisschen Seele, das ihm noch geblieben war festzuhalten. Er hatte es übertrieben. Er hatte nicht gewusste, was er sich selbst angetan hatte. Er war zu weit gegangen, viel zu weit. Die Angst, dass das kleine, zarte Ding in ihm sterben könnte, war unvortsellbar.
Sekunden vergingen. Minuten vergingen. Langsam beruhigte er sich.
Er wusste das sie ihm geblieben war, gerade so noch. Wie einem Sünder, dem noch ein letztes Mal Absolution erteilt wurde.
Nur gerade so.

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Montag, 26. November 2007
ey du Hurensohn
Lustig ist’s in Berlin. Lustig geht’s her. Ein Zwischenfall, ein falsches Wort und schon kommen 5 Proleten und beginnen auf einen einzuschlagen. Lustig geht’s einher. Aber es ist leider mehr als ein weiterer Beweis für die Verrohung der Jugend und eine Entartung der Moral. Es ist ein am-eigenen-Leib-erfahren von Grausamkeit und Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit. In solchen Momenten ist man nichts, wenn man nicht zuschlagen kann. Du kannst noch so schlagfertig und intelligent sein, es hilft dir gar nichts. Und das schlimmste ist: alle Desillusionierung und alle Abgebrühtheit, die man sich selbst als sicher zugeschrieben hatte, verkommen zu Selbstgerechtigkeit und man sieht ein, dass man wieder einmal von der Realität entfremdet war.

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Donnerstag, 22. November 2007
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In ihrem Auftreten lag, mit unumstößlicher Klarheit, die Wahrheit determiniert. Die aufkeimende Schwermütigkeit im Angesicht solcher Gleichgültigkeit konnte ich nicht unterdrücken. Für einige Zeit war ich in der so vertrauten Gelähmtheit des Schmerzes gefangen. Aber es war nicht so schlimm, wie es hätte sein müssen um mich in eine neue Krise zu stürzen. Ich sah nun wie die rationale Gewissheit über sie und mich, die ich schon lange in mir trug jetzt auch gezwungener Maßen zur emotionalen Gewissheit wurde.
Das grauenhafte Gefühl von Verzweiflung, welche in Momenten Auftritt, da die letzte Hoffnung zu Nichte gemacht wurde ging einher mit einem aufkeimenden Gefühl der Befreiung. Nun wusste ich, dass ich mein Leben ohne sie leben musste aber auch frei von ihr leben konnte.

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